Gemeinwesenarbeit

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Der Ursprung der Gemeinwesenarbeit (GWA) ist bei BürgerInnen-Bewegungen anzusiedeln, die für soziale Gerechtigkeit und Demokratisierung in allen Lebensbereichen kämpften. Noch heute unterstützt die GWA die Integration von Minderheiten oder Randgruppen und verleiht ihnen eine Stimme.

Im  Unterschied zu ihren Anfängen arbeitet GWA heute aber nicht mehr im selben Ausmass konfrontativ gegen herrschaftliche Strukturen und Verhältnisse, sondern sie nimmt oft eine intermediäre Rolle zwischen Betroffenen und EntscheidungsträgerInnen ein. Wenn es darum geht, einen Stadtteil neu zu planen, Kinderpielplätze zu bauen oder öffentliche Plätze zu gestalten, setzen sich Professionelle der GWA dafür ein, dass sich Angehörige und Schlüsselpersonen eines Gemeinwesens mit VertreterInnen von Institutionen, der Verwaltung und der Politik an einen runden Tisch setzen. Mit öffentlichen Grossgruppenanlässen für die Bevölkerung schaffen sie ausserdem Plattformen für die Mitsprache aller betroffenen Personen. Ihre Methoden stellen sicher, dass auch der soziale Aspekt in ein Projekt integriert und die Chance auf Nachhaltigkeit verbessert wird.

Da bekannt ist, dass öffentliche Plattformen vor allem von Menschen mit einem bestimmten sozioökonomischen Hintergrund genutzt werden, sucht die GWA mancherorts Betroffene auch in ihrem Zuhause auf, befragt sie im Hinterhof oder führt Diskussionen auf öffentlichen Plätzen. So werden auch diejenigen BewohnerInnen angeregt, sich aktiv in ein Gemeinwesen einzubringen, die sonst eher unsichtbar bleiben. Gemeinsam mit anderen gestalten sie ihr Umfeld auf eine Art und Weise, die es für alle lebenswerter macht und zu mehr sozialer Gerechtigkeit und Chancengleichheit führt. Der soziale Zusammenhalt wächst, und aus den nachhaltigen Projekten wachsen nachhaltige Gemeinschaften, die nur noch punktuell unterstützt und begleitet werden.

Mit diesem Heft laden wir Sie dazu ein, sich für ihre Arbeit oder ein Engagement in ihrem eigenen Lebensumfeld inspirieren zu lassen.