Wohnen

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Soziales Wohnen

heutzutage sind wir alle angehalten, unsere Kompetenzen ständig weiter zu entwickeln. Wir möchten Sie deshalb einladen, sich mit einigen zentralen Fragen bezüglich Kompetenzen und Lebenspraxis auseinanderzusetzen: Wie ist Ihr Kontakt zur Nachbarschaft? Stellen Sie den Müll zur richtigen Zeit auf die Strasse (vor allem nicht zu früh)? Bezahlen Sie die Miete regelmässig und rechtzeitig? Haben Sie den Rasen gemäht?

Gewohnt, uns mit Selbst- und Kommunikationskompetenzen, zu beschäftigen, nehmen wir vielleicht die Frage nach Rasenmäher und Kehrichtmarken nicht so ernst. Über Wohnen redet man nicht, das tut man einfach. Wer aber auf der Suche nach bezahlbarem Wohnraum in guter Gegend ist oder unter Strassenlärm oder aufdringlichen Nachbarn leidet, sieht das schnell einmal nicht mehr so salopp. Da wird Wohnen zum Thema.

Für einen Grossteil unserer KlientInnen dreht sich sehr viel, manchmal fast alles, um das Wohnen. Sie wohnen an einem Wohnort namens Wohnheim oder betreutes Wohnen, andere werden unsere KlientInnen, weil sie nicht mehr bei ihren Eltern wohnen können oder weil sie fern von hier Wohnung und alles hinter sich lassen mussten. Andere MitbürgerInnen haben das Wohnen in langen Jahren der Haft verlernt oder werden „Wohnungslose“ genannt – fast eine Garantie, einmal mit VertreterInnen der Sozialen Arbeit in Berührung zu kommen.

Es ist deutlich: Ein „Wohnheft“ – das erste, seit es SozialAktuell gibt – macht Sinn. Die Texte ermöglichen einen Einblick in Fragen und Probleme, die sich zum Thema Wohnen stellen: für die Direktbetroffenen, für die unmittelbar Begleitenden und aus grösserer Distanz. Darüber hinaus geben sie uns Hinweise auf bereits erprobte und auf kommende Lösungen.

Martin Waser, der Vorsteher des Zürcher Sozialdepartementes, und Christoph Mattes erörtern das Thema aus einer gesamtgesellschaftlichen bzw. politischen Perspektive. Ulrich Otto und Silvia Beck bringen uns in ihrem Text den Ansatz des generationenübergreifenden Wohnens näher. Mehrere Beiträge befassen sich mit zwei wesentlichen Fragen zum stationären Wohnen, nämlich der Lebensqualität von KlientInnen und den Arbeitsbedingungen der MitarbeiterInnen. Diese Beiträge werden durch eine Reportage von Simone Moser aus der Notschlafstelle in Thun ergänzt. Schliesslich seien auch der Text von Jeanine Wirz von der Asylorganisation Zürich und das Interview mit Annalis Dürr von der Stiftung Domicil erwähnt: sie erlauben einen Einblick in den alltäglichen „Nahkampf“ rund um das Wohnen.