Varia

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Die Finanz- und folglich die Wirtschaftskrise haben in den letzten Monaten immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Während in den Medien beinahe täglich über Personalentlassungen berichtet wird, schreiben zahlreiche Unternehmen, so auch die Banken und Versicherungen, (wieder) hohe Gewinne. Der globale Kapitalismus geht weiter, wie wenn nichts gewesen wäre.

Dass Menschen dadurch in ihrer Existenz gefährdet sind und sich die Schere zwischen Arm und Reich weiter öffnet, scheint nicht attraktiv für öffentliche Diskussionen. Es wird kaum über das Schicksal und die Nöte der Menschen nachgedacht und nach Lösungen gesucht. Nicht die Probleme der Menschen stehen im Mittelpunkt der politischen Debatte, sondern die Probleme der Instrumente, die eine Antwort auf die Probleme der Menschen geben sollten. Die zahlreichen erfolgten und vorgesehenen Revisionen der Sozialversicherungen zeigen dies deutlich.

Die Finanz- und Wirtschaftkrise ruft uns auf, über Werte und soziale Gerechtigkeit nachzudenken und Forderungen zu stellen. Die von AvenirSocial und der Schweizerischen Gesellschaft für Sozialarbeit SGSA dazu geplante Tagung vom letzten Herbst konnte jedoch mangels Anmeldungen nicht stattfinden. Als häufigster Grund für die Nichtanmeldung wurde Zeitmangel angegeben. Das stimmt nachdenklich.

Gerade die Professionellen der Sozialen Arbeit, die täglich mit Opfern des globalen Kapitalismus in Kontakt sind, haben das Wissen und die Fähigkeiten, sich für eine gerechtere Gesellschaft einzusetzen. Dies wird uns aber nur gemeinsam gelingen. Deshalb: Nehmen wir uns die Zeit, um über die Werte in unserer Gesellschaft nachzudenken! Ich danke im Namen von AvenirSocial allen, die dazu bereit sind.

Wegen der ausgefallenen Jahrestagung entfällt auch der dazu geplante Themenschwerpunkt der vorliegenden Ausgabe, die deshalb etwas weniger umfangreich ist als sonst. Wir haben für Sie einige interessante Artikel zusammengestellt und wünschen Ihnen eine angenehme Lektüre!