Soziale Arbeit im öffentlichen Raum

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Über die Nutzung des öffentlichen Raums wird auf unterschiedlicher Ebene und mit unterschiedlichen Motiven debattiert. In Bern gingen rund 10’000 Jugendliche und junge Erwachsene in einer demonstrativen Party auf die Strasse. Zürich hat eine Jugendbewilligung eingeführt, mit welcher die bürokratischen Hürden für die Nutzung des öffentlichen Raums durch Jugendliche reduziert werden sollen. Für andere wiederum geht es beim Thema öffentlicher Raum um das Stadtbild und viele geniessen im Sommer auch einfach ihr Feierabendbier unter freiem Himmel und das damit vermittelte mediterrane Lebensgefühl.

Der öffentliche Raum wird von unterschiedlichen Menschen genutzt und somit ist es nur logisch, dass sich darunter auch AdressatInnen der Sozialen Arbeit befinden. Der öffentliche Raum kann aber auch als solches Gegenstand Sozialer Arbeit sein, um mittels neuer Methoden und Zugänge gesellschaftlichen Wandel zu begleiten. Umgekehrt sind die Angebote der offenen Jugend- wie auch Gassenarbeit schon lange entsprechend ausgerichtet. Dieser Schwerpunkt wagt den Versuch, diesen Angeboten aus unterschiedlichen Perspektiven zu begegnen.

Bei beiden handelt es sich um offene Angebote die sich an unterschiedlichen Orten und in unterschiedlichen Formen etabliert haben. Oftmals als Pionierangebote entwickelt und mit gesellschaftlicher Sprengkraft verknüpft, handelt es sich heute um etablierte Angebote der Sozialen Arbeit. Wie auch in anderen Fachbereichen wurde und wird noch immer um Professionalisierung und Qualitätsansprüche gerungen und eine eigene Identität hat sich herausgebildet.

Gassenarbeit und offene Jugendarbeit sind in Bewegung und bewegen ihr Umfeld. Während Jugendhäuser sich selbst vor noch nicht allzu langer Zeit fast als extraterritoriales Gebiet verstanden haben und die GassenarbeiterInnen in besetzten Häusern anzutreffen waren, so handelt es sich heute bei beidem um veritable Angebote der Sozialen Arbeit, wie auch die folgenden Texte verdeutlichen.