Jugend und Exklusion

CHF15.00

Exklusion ist ein Dauerthema im Fachdiskurs in der Kinder- und Jugendhilfe. Nicht nur in der Schweiz. Wir wagen, zu behaupten: in allen westlichen Ländern. Es sind aber nicht nur die grossen medialen Schlagzeilen wie die Jugendarbeitslosigkeit, welche die Thematik «Jugend und Exklusion» ausmachen. Nein, es sind auch die feinen, oft nicht so leicht auszumachenden, ausgrenzenden Effekte: der Verlust oder das nicht Vorhandensein von Teilhabechancen oder das Verdrängen einer Generation aus dem öffentlichen Raum usw. In Bezug auf unsere Profession stellen wir zwei Bezugspunkte fest: Zum einen versteht sich die Soziale Arbeit historisch als eine sozialpolitisch engagierte, kritische Instanz gegenüber allen Formen gesellschaftlicher Ausgrenzung (siehe dazu auch Sozial Aktuell 12/2014). Die Arbeit mit Menschen, die von allen möglichen Formen der Armut und sozialer Benachteiligung betroffen sind, ist ein identitätsstiftendes Moment des professionellen Selbstverständnisses (siehe dazu auch Berufskodex der Sozialen Arbeit Schweiz). Andererseits ist aber auch immer wieder eine kritische, reflexive Haltung gegenüber unserem Handeln und unserem Praxisfeld nötig. Strategien und Methoden, mit denen wir den schwer erreichbaren AdressatInnen begegnen, sind immer wieder zu überdenken, zu hinterfragen und wenn nötig zu verändern. Denn auch unser fachliches Handeln kann Exklusion hervorrufen, indem wir zum Beispiel Freiräume der Jugendlichen mit professionellen Angeboten «besetzen». Dieses Heft versucht, einen Beitrag zur aktuellen Thematik zu leisten, indem es den Begriff Exklusion klärt, Angebote vorstellt, die sich mit von Exklusion betroffenen Jugendlichen beschäftigt, und Raum gibt für persönliche Sichtweisen zur Thematik.