Die Soziale Arbeit und das Geld

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Wenn es um Geld und Soziale Arbeit geht, herrscht keine Einigkeit, sondern es ist für viel Diskussionsstoff gesorgt. Die Beiträge im Schwerpunkt dieser Ausgabe verstehen sich als Einladung, in diese wichtige Diskussion einzusteigen.

Dass die Soziale Arbeit nicht gratis ist, darüber sind sich alle einig. In stationären Einrichtungen (ohne Pflegeheime) werden mehr als 50’000 Menschen betreut, das kostet die Schweiz gemäss statistischem Jahrbuch im Jahr 2013 rund 2.6 Milliarden Franken. Im ausserstationären Bereich der Sozialen Arbeit arbeiten nach den neuesten Zahlen rund 73’300 Personen: Das sind gut doppelt so viele wie noch vor 20 Jahren. Ist das nun viel? Oder eher wenig? Was ist die Schweiz bereit, für soziale Dienstleistungen zu bezahlen?

Wer zahlt, befiehlt, heisst es so schön. Auch die Texte im Schwerpunktteil nehmen zu dieser Behauptung verschiedene Positionen ein. Für die Soziale Arbeit ist es eine zentrale Frage, wer die Inhalte und die Prozesse im Praxisalltag bestimmt, sei dies der Staat oder sei es die Profession selbst. In der Ostschweiz sind zum Beispiel aktuell viele in Einrichtungen für Behinderte Erwachsene sozial Tätige aufgrund der Einführung des Individuellen Betreuungsbedarfs (IBB) mit dieser Frage konfrontiert. Die beiden Beiträge in diesem Heft verstehen sich denn auch durchaus als Einmischung in die Arbeit mit IBB.

Soziale Arbeit ist Arbeit für das Gemeinwohl. Für ihre Finanzierung können aber auch andere Akteure als der Staat besorgt sein. Der Begriff „Soziale Investition“ steht für eine theoretische Konzeption dieses Sachverhalts – der Begriff „Erbschaftsfundraising“ für eine praktische Anwendung dessen. Die Texte zu diesen Begriffen fügen der Diskussion über die Soziale Arbeit und über das Geld mit der privaten Finanzierung einen weiteren Aspekt hinzu.

Nicht alles was finanzierbar ist, macht auch Sinn. Aber manches, das nicht finanziert wird, könnte Sinn machen. In diesem Sinn: viel Vergnügen bei der Lektüre.