Asylwesen

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Flüchtlinge sind Boten des Unglücks: Sie berichten von persönlichem und familiärem Verhängnis, von schwierigen oder katastrophalen Situationen in ihrem Herkunftsland. Sie kommen in das Land der Glücklichen: Gemäss verschiedenen Glücksindizes belegt die Schweiz Rang 1 bis 4 in dieser Weltrangliste. Kann das gut gehen? Zufriedene Menschen lassen sich ungerne stören und fürchten nichts so sehr wie das eigene Schlechtergehen. Die einen reagieren trotzdem dankbar im Hinblick auf das persönliche Wohlergehen und fühlen sich motiviert zu Hilfsbereitschaft für die Ankommenden, andere wünschen Asylsuchende ins Pfefferland. Die gewaltigen Gegensätze und Widersprüche dieses Planeten werden selten so fassbar wie in der Asyl- und Flüchtlingsfrage und sind dort auch nicht «lösbar». Sie können höchstens mehr oder weniger gut bewältigt werden. So ist man sich in der Fachwelt heute beispielsweise einig, dass die Integration am ersten Tag beginnen sollte. Das nützt den Hierbleibenden wie auch denjenigen, die wieder zurückgehen müssen. Die Asylpolitik und die Umsetzung bleiben jedoch immer reaktiv und in Widersprüchen gefangen, und das entsprechende Gesetz wird dauernd revidiert. In dieser Nummer richten wir den Fokus auf die praktische Umsetzung in Bund, Kantonen und Gemeinden. Das beginnt mit Grundsatzartikeln zur heutigen Situation und zu Diskussionen rund um das Asylwesen (Gebremariam; Probst und Efionayi-Mäder) und zur zentralen Frage der Integration (Kessler). Anschliessend folgen handlungsorientierte Beiträge zur Sozialen Arbeit in Sozialhilfe (Bickel und Schmutz), in der Arbeitsintegration (Gäumann; Bachmann) und in Gemeinschaftszentren (Cajas). Abgerundet wird die Themennummer mit einem vertiefenden Blick auf das Vermitteln von Regeln und Werten (Eser Davolio und Kunz Martin), einem Artikel eines Betroffenen (Tahir) und einem das Thema Migration noch weiter öffnenden Text zur Sozialen Arbeit mit Sans-Papiers (Lopez).
Sicher ist, es gäbe noch vieles zu sagen. Wir bleiben dran, hoffentlich bleiben Sie es als Leserinnen und Leser auch.